Corax by Gav Thorpe

Corax by Gav Thorpe

Autor:Gav Thorpe
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2018-02-06T07:17:11+00:00


Fünfzehn

Carandiru

[TR +2,5h]

Die letzten zwei Überlebenden flohen den Korridor hinunter, ohne über die Schulter zu sehen. Corax raste mit langen Schritten und der Hilfe seiner halbausgebreiteten Flügel, die ihn zwischen jedem Schritt gleiten ließen, hinter ihnen her. Er erreichte seine Beute, rammte seine gepanzerten Fäuste durch die Rückenmodule der Verräter, zermalmte einige Wirbel und hob die beiden Feinde in die Luft. Ihr panisches Zappeln bereitete ihm keine Mühe.

Links öffnete sich eine weitere Tür und er warf die zuckenden Körper beiseite. Er drehte sich und sah Arendi in Begleitung mehrerer Krieger der Raven Guard mit den Waffen im Anschlag.

»Folgt mir«, befahl er. Er wandte sich von den Kämpfern ab und begab sich den Gang hinab in Richtung der Hauptkammer der Festung.

Ein eisiger Zorn beim Gedanken an Nathians Verrat in dem Primarchen. Es war nicht der Gedanke, dass ein Krieger der Raven Guard sich mit Horus verbündeten könnte, die seine Wut entfachte, denn Corax war klug genug, sich vorstellen zu können, dass auch Krieger seiner Legion der Verlockung der Rebellion erliegen konnten. Bei Nathian aber war der Verrat etwas Persönliches. Corax hatte Nathian gegen die scharf vorgebrachten Zweifel der anderen verteidigt und ihn in den inneren Kreis seines Aufstands auf Lycaeus eingeweiht. Auch bei Nathians Aufnahme in die Raven Guard hatte der Primarch sich gegen den Einspruch seiner Vertrauten durchgesetzt.

Corax ärgerte vielleicht am meisten, dass er es hätte besser wissen müssen. Nathians Verrat war der Stolz des Primarchen, der ihm ins Gesicht starrte. Eine Verkörperung seiner Weigerung einzulenken, die ihm oft zugutekam, aber gelegentlich auch ein schrecklicher Makel war.

Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, hieb und schlug der Primarch der Raven Guard sich einen Weg durch die rot uniformierten Soldaten vor sich, ohne dabei auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden. Viel mehr kümmerten ihn die Risse, Löcher und Brandschäden seiner Rüstung und der Schmerz seiner Verwundungen darunter. Sie erinnerten ihn daran, wie knapp er dem Tod durch die Hand seines früheren Untergebenen Nathian entkommen war.

Das Zentrum der Anlage befand sich unter der Erde und war nur über eine Reihe geneigter Korridore zu erreichen. Corax hielt an und befahl Arendi und den übrigen Leibwächtern, alle Fluchtwege abzuschneiden. Der Primarch wusste aber, dass Nathian auf Vergeltung wartete. Der Abtrünnige hatte immer schon eine lebensverneinende Ader gehabt, von der Corax gehofft hatte, dass sie von Treue und Einsatz für eine neue Aufgabe ausgelöscht werden konnte.

Jetzt, da ihn weder Eid noch Bruderschaft banden, waren Nathians unschöne Neigungen in den Vordergrund getreten.

Corax stieg auf die nächste Ebene hinunter und hielt inne. Nathian hatte gehöhnt, dass der Primarch zu vorhersehbar sei. Hatte der Verräter in seinem Hauptquartier etwa ein zweites Willkommen für den Primarchen geplant? Es schien sehr wahrscheinlich, aber solange Nathian nicht eine ganze Brigade der Neohumanen in Bereitschaft hielt, die mit den Waffen einer mittelgroßen Fabrikwelt im Hinterhalt lagen, konnte Corax sich nicht vorstellen, welche Bedrohung der ehemalige Legionär darstellen sollte. Außerdem deuteten alle Anzeichen darauf hin, dass dem nicht so war.

Die Hydraulik der Tür geriet bei Corax’ Annäherung polternd in Bewegung. Im



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.